Was eigentlich ist ein Algorüthmus?

Haben Sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt? Algorüthmen sind heutzutage in aller Munde, in Funk und Fernsehen täglich zu hören; sogar Politiker reden davon. Bloß, was ist das eigentlich?

Ganz allgemein bezeichnet der Mathematiker ein Verfahren zur Lösung eines Problems als Algorithmus. In der Regel handelt es sich um wiederholbare Verfahren, meist ist damit auch ein gewisser Anspruch auf Allgemeingültigkeit verbunden: Ein Algorithmus beschreibt also, wie unter definierten Randbedingungen aus gegebenen Eingangsdaten die gewünschten bzw. gesuchten Ergebnisse gefunden werden können.

Soweit, so gut. Was aber meint der oft gehörte Algorüthmus? Ist das vielleicht die türkische Variante des Algorithmus? Nicht wirklich, bei Google Translate klingt das jedenfalls anders.

Was also? Vielleicht ein Hörfehler meinerseits und die Leute meinen Algorhythmus. Das „y“ spricht man im Deutschen ja meist als „ü“. – Könnte sein. Dann geht es eventuell um eine spezielle Art von Tanz oder um einen musikalischen Fachbegriff? – Klingt plausibel: Ja, „Rhythmus“, heißt doch das Wort. „Algorhythmus„, „Algorhythmus“ …, genau so klingt es immer, wenn Politiker darüber reden. Warum aber tun sie das meist im Zusammenhang mit Datenschutz und künstlicher Intelligenz und zeigen dabei mit dem Finger auf Google, Amazon und Facebook? – Sehr eigenartig!

Wenn mich nicht alles täuscht, sind für diese Fragestellung mathematische Algorithmen sehr viel besser geeignet. Damit künftig keine Missverständnisse mehr aufkommen, hier vielleicht eine kleine Sprechübung:

Algorüthmus, klingt ganz übel: Al-go-rith-mus, spricht man das Wort richtig aus.

Die Betonung liegt auf dem „i“; „i“, wie in “wir wissen wie“, oder, in der Politikervariante ganz leicht zu merken: „i“, wie in “ich“.

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